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Geschichte des AVN - Die Jahre 1971 - 1975

1971 wurde der Zuchtsee Wolfegg wegen steigender Kosten wieder aufgegeben. Trotz intensiver Verhandlungen wurde der Pachtvertrag mit der Filderwasserversorgung über den See in Neckartailfingen nicht mehr verlängert. Im Mai 1971 kam es zu einem gewaltigen Fischsterben im Neckar zwischen Lauffen und Plochingen. Anläßlich des Fischsterbens fielen die heftig umstrittener Worte des damaligen Ministerpräsidenten Filbinger, "nur die dummen Fische" seien gestorben. Schuld an diesem Fischsterben war großer Sauerstoffmangel bei extremem Niedrigwasser im Neckar. Unsere Vereinsstrecke im Neckar blieb von diesem Fischsterben vermutlich aufgrund der vielen Staustufen weitgehend verschont.

1972 war auch überschattet von einem großen Fischsterben in unserem Neckarbereich. Schuld war die Einleitung von zyanhaltigen Abwässern bei Tübingen. Zwischen Tübingen und Plochingen verendeten ca. 700 Zentner Fische. Abgesehen von den Fischen die sich in Zuflüssen und Einmündungen des Neckars retten konnten, war diese Neckarstrecke biologisch tot. Der Schaden wurde auf etwa 100.000 DM beziffert. Mitbetroffen von diesem Fischsterben waren die Vereine Neckartailfingen, Neckarhausen, Nürtingen, Wendlingen und der Württembergische Anglerverein Stuttgart.

In einem außergerichtlichen Vergleich bezahlte die Stadt Tübingen 46.000 DM für das Fischsterben in unserer Neckarstrecke. Die geschädigten Vereine waren sich darüber einig, dass das Geld nicht aufgeteilt, sondern in seiner Gesamtheit der ganzen geschädigten Neckarstrecke zu Gute kommen sollte.

1973 trat Erwin Braun nach 16 Jahren Ausschußtätigkeit, davon 10 Jahre als 1. Vorsitzender, aus beruflichen Gründen zurück.

Zum Nachfolger gewählt wurde der bisherige Schriftführer Alfred Orleth. Zum 2. Vorsitzenden wurde der Geschäftsführer Karl Keilhauer benannt. Wegen besonderer Verdienste für den Verein wurde Erwin Braun und auch der langjährige 2. Vorsitzende Dr. Julius Krezdorn die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Nach dem kurzfristigen Rücktritt des 1. Vorsitzenden Alfred Orleth, aus gesundheitlichen Gründen, wurde im Herbst 1973 bei einer außerordentlichen Generalversammlung Alfred Seyfried zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender und Geschäftsführer wurde Erich Steigerwald. Die Zahl der Ausschußmitglieder wurde auf 13 verringert. Ein erstmalig veranstaltetes Anfischen am See in Oberdischingen mit anschließender Festveranstaltung unterstrich das gute Verhältnis zwischen der Gemeinde Oberdischingen und dem Angler- und Fischereiverein Nürtingen. Zur Intensivierung der Jugendarbeit wurde eine Jugendordnung erlassen. Eine Zelt- und Campingordnung wurde herausgegeben, um die Chancengleichheit aller Mitglieder am See in Oberdischingen zu gewährleisten.

Ab 1974 durfte der Nürtinger Anglerverein den Beutwangsee nicht mehr befischen. Obwohl laut Pachtvertrag beide Vereine, sowohl Neckarhausen, als auch Nürtingen das Vorpachtrecht hatten wurde versucht den See dem Neckarhäuser Anglerverein zum Nießbrauch (Nutzungsrecht) kostenlos zu überlassen. Der Angler- und Fischereiverein Nürtingen wollte keinesfalls klein beigeben und um sein Recht kämpfen, notfalls auch vor Gericht.

Wegen Gewässermangel in der näheren Umgebung wurden die Bürgerseen stufenweise zum fischen freigegeben.

Ab 15. März 1975 konnte unser Verein den unteren Fischersee befischen. Auch der obere Fischersee wurde auf 6 Jahre gepachtet.

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Publiziert am: Donnerstag, 25. Dezember 2008 (18758 mal gelesen)
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